22.12.2024 | Spielbericht | M1 | Verbandsliga | TSV Alfdorf/Lorch/Waldhausen – SG Hofen/Hüttlingen | 27:29
Die Handballer der SG Hofen/Hüttlingen haben im letzten Spiel des Jahres für eine Überraschung gesorgt. Das Team von Gerd Mühlberger und Dominik Feil setzte sich aufgrund einer überragenden geschlossenen Mannschaftsleistung mit 29:27 beim Verbandsliga-Spitzenreiter TSV Alfdorf/Lorch/Waldhausen durch. Einer stach in Hälfte zwei aber nochmals aus der Mannschaft heraus: Torhüter Nico Knauß. Bei seiner Rückkehr an die alte Wirkungsstätte, brachte er die ALLOWA-Offensive mit seinen starken Paraden oftmals zum Verzweifeln.
Die Rollen vor der Partie waren klar verteilt. Der TSV war als Spitzenreiter der Verbandsliga favorisiert, dazu gab das Team in den sechs Heimspielen zuvor keinen einzigen Punkt ab. Die SG2H, auf Platz neun liegend, konnte in der Fremde noch keinen Sieg feiern. Doch das sollte sich im letzten Liga-Spiel vor Weihnachten ändern.
Alles war angerichtet für einen großen Handballabend in der randvollen Alfdorfer Sporthalle. Etwa 300 mitgereiste SG2H-Fans sorgten von Beginn an wieder einmal für eine überragende Stimmung – und nach 54 Sekunden durften sie sich über das erste Tor freuen. Lukas Fürst erzielte das 1:0 für die Gäste. Nur gut eine Minute später erhöhte sein Bruder Jonas Fürst auf 2:0. Bis zur zehnten Minute konnte die SG2H den Vorsprung auf drei Tore ausbauen. Mitte der ersten Halbzeit kamen die Gastgeber besser ins Spiel – und drei Tore in Serie bedeuteten die erste Führung. Den Ausgleich erzielte Spielertrainer Aleksa Djokic. Es war bereits sein fünfter Treffer, neun weitere sollten in dieser Partie noch folgen. Marvin Fuß, mit sieben Toren zweiterfolgreichster Schütze aufseiten der Hausherren, brachte den TSV in der 22. Minute erstmals in Führung (10:9). Das Team vom Kappelberg und Kochertal zeigte sich davon aber völlig unbeeindruckt – auch als sich der TSV eine Zwei-Tore-Führung erspielte (13:11/25. Minute).
Die SG2H erzielte im Anschluss drei Treffer hintereinander und ging noch vor der Pause wieder in Führung. Getroffen hatten zweimal Achim Eiberger und Yannik Haas. Die letzten beiden Minuten gehörten schließlich Aleksa Djokic. Der Toptorschütze der Liga erzielte noch drei Tore, während die SG2H in Person von Yannik Haas einmal erfolgreich war. So führte der TSV nach 30 packenden Minuten mit 16:15.
Im zweiten Durchgang sollte schließlich SG2H-Torhüter Nico Knauß in den Mittelpunkt rücken. Bereits nach wenigen Sekunden zeigte er die erste von vielen spektakulären Paraden. „Im zweiten Durchgang ist unsere Abwehr bockstark gestanden. Sie hat es mir als Torwart so relativ einfach gemacht. Der TSV kam nicht mehr so oft zu freien Abschlüssen“, blickte Nico Knauß nach der Partie bescheiden zurück.
Bereits in der 35. Minute ging die SG durch Lukas Fürst wieder in Führung (19:18). Der TSV Aldorf/Lorch/Waldhausen kam zwar kurz darauf nochmals zum Ausgleich, das allerdings zum letzten Mal. Bis zur 50. Minute konnte man auf vier Tore davonziehen (25:21). Gut vier Minuten vor dem Ende konnte man sich sogar eine Sechs-Tore-Führung erspielen (29:23). Der Treffer von Marius Haas war gleichbedeutend mit der Entscheidung. In den letzten Minuten ließ die Konzentration allerdings ein wenig nach, sodass der TSV noch zu vier Treffern kam. Den letzten Verbandsliga-Treffer im Jahr 2024 erzielte Aleksa Djokic. Es war sein 107. Liga-Treffer in dieser Saison und somit durchbrach er als erstes die 100-Tore-Marke. Nicht mehr weit davon entfernt ist Yannik Haas. Er steht bei 84 Treffern, sieben davon erzielte er in Alfdorf.
Die SG2H rangiert nach dem Sieg zwar weiterhin auf dem neunten Tabellenplatz, konnte mit nun 9:13 Punkten allerdings zum SV Remshalden aufschließen. Die letzten Worte eines für die SG2H besonderen Handballjahres gebührte Torhüter Nico Knauß: „Es ist ein gutes Gefühl, endlich auch auswärts zu gewinnen – und das kurz vor Weihnachten und dann auch noch bei meinem früheren Verein, bei dem ich eine schöne Zeit hatte.“ Begeistert war Nico Knauß auch von der Stimmung der Fans. „Das ist grandios. Es hat sich angefühlt wie ein Heimspiel. Rund die Hälfte der Halle hatte uns unterstützt.“
SG2H: Nico Knauß, Jannis Brucker – Yannik Haas (7), Lukas Fürst (6), Achim Eiberger (5), Jonas Fürst (4), Felix Jörg (3), Yannik Seeh (2), Maximilian Funk (1), Marius Haas (1), Kevin Scheurmann, Luca Seeh, Mathis Sutter, Dorian Trögele.