23.11.2024 | Spielbericht | M1 | Verbandsliga | TSF Ditzingen – SG Hofen/Hüttlingen | 28:28
Die Handballer der SG Hofen/Hüttlingen haben in einer packenden Verbandsliga-Begegnung bei den TSF Ditzingen 28:28 gespielt. Nach zuvor vier Auswärtsniederlagen in Serie, konnte das Team von Gerd Mühlberger und Dominik Feil nun den ersten Punkt in der Fremde holen.
Dieses Spiel war definitiv nichts für schwache Nerven – sinnbildlich dafür waren die letzten 30 Sekunden. Beim Stande von 28:28 traf erst die SG2H den Pfosten und praktisch mit dem Ertönen der Sirene Ditzingen. Doch der Reihe nach. Die Partie in der Sporthalle Glemsaue war sofort auf Betriebstemperatur. Nach gut zwei Minuten fielen bereits fünf Tore, die SG Hofen/Hüttlingen führte nach Toren von Achim Eiberger und zweimal Mathis Sutter mit 3:2. Im weiteren Verlauf blieb die Partie ausgeglichen und nach 14 Minuten ging Ditzingen erstmals in Führung (6:5). Mathis Sutter, der eine bärenstarke erste Halbzeit spielte, konnte nur Sekunden später zum 6:6 ausgleichen. Zwischen der 16. und 19. Minute erzielten die Hausherren vier Tore in Serie und erspielten sich so eine Vier-Tore-Führung (11:7).
Für viel Diskussion sorgte der Treffer zum 10:7 von Tim Steckroth. Nach einem harten Einsteigen sah SG2H-Spieler Dorian Trögele zunächst die Rote Karte. Doch nach längerer Beratung nahm das Schiedsrichtergespann Markus Bernlöhr/Jonas Eppard diese wieder zurück, da Dorian Trögele nicht einwandfrei als „Übeltäter“ ausgemacht werden konnte. Somit blieb die SG2H zum Ärger der Ditzinger, vollständig auf dem Feld. Nach dem 11:7, erneut von Tim Steckroth, nahmen Gerd Mühlberger und Dominik Feil eine Auszeit. Diese hatte ihre Wirkung definitiv nicht verfehlt, denn der Rückstand schmolz nun Tor um Tor. Nach Treffern von Yannik Haas und Felix Jörg stand es in der 27. Minute 13:13. Den letzten Treffer in dieser packenden ersten Halbzeit erzielte Yannik Seeh zum 15:14.
Die zweite Halbzeit begann offensiv nicht sonderlich gut für das Team vom Kappelberg und Kochertal. Zu viele Chancen wurden vergeben, sodass in den ersten sechseinhalb Minuten nur ein Treffer fiel. Yannik Haas war erfolgreich (16:17). Im weiteren Verlauf blieb die Partie hochspannend, da sich niemand richtig absetzen konnte. Insgesamt dreimal erkämpfte sich Ditzingen in Durchgang zwei eine Zwei-Tore-Führung, doch die SG2H hatte stets die passende Antwort parat. Knapp elf Minuten vor dem Ende stand es 23:23 – und noch längst war nicht absehbar, in welche Richtung das Pendel an diesem Abend ausschlagen könnte.
Kurzzeitig sah es so aus, als ob sich die SG2H den ersten Auswärtssieg der Saison sichern könnte. Nach Treffern von zweimal Kevin Scheurmann und Yannik Haas per Siebenmeter stand es acht Minuten vor dem Ende 26:23. Lucas Breitner konnte zwar verkürzen, doch Lukas Fürst stellte sieben Minuten vor dem Ende den alten Abstand wieder her. Nur Sekunden später gab es allerdings eine Zwei-Minuten-Strafe für Dorian Trögele und Ditzingen konnte den Feldvorteil in zwei Tore ummünzen (25:26). Dreieinhalb Minuten vor dem Ende lag die SG2H weiterhin mit einem Tor vorne – und nun gab es eine Zwei-Minuten-Strafe für Ditzingen.
In Unterzahl konnte Ditzingen allerdings zum 27:27 ausgleichen. 117 Sekunden waren nun noch zu spielen, als Yannik Haas das Ostalb-Team wieder in Führung brachte (28:27). Es herrschte nun knisternde Spannung – und in der letzten Minute sollten sich die Ereignisse nochmals überschlagen. Per Siebenmeter markierte Nico Bauer 34 Sekunden vor dem Ende den Ausgleich. Die SG2H hatte nun allerdings Ballbesitz und somit die Möglichkeit, den Siegtreffer zu erzielen. Gerd Mühlberger und Dominik Feil nahmen die letzte Auszeit, um das Team nochmals heiß auf den Sieg zu machen. Yannik Haas fasste sich ein Herz, doch der Ball ging nur an den Pfosten. Doch das war unerheblich, denn die Schiedsrichter entschieden auf Schritte.
Der Wahnsinn nahm nun endgültig seinen Lauf, denn nun hatte Ditzingen Sekunden vor dem Ende die Möglichkeit, die zwei Punkte mitzunehmen. Der Ball knallte allerdings nur an den Pfosten. Ditzingen reklamierte vehement Foulspiel, da die Sirene bereits ertönte hätte das nochmals direkten Freiwurf bedeutet. Nach kurzer Beratung entschieden die Schiedsrichter: Spielende. Es blieb beim 28:28. Der erste Punktgewinn in der Fremde wurde gemeinsam mit den Fans, die wieder einmal für Heimspielatmosphäre sorgten, gefeiert. „Es war eine gerechte Punkteteilung, denn das Spiel ging in beide Richtungen. Kurz vor Schluss führten wir allerdings mit drei Toren, deshalb wäre sogar noch mehr möglich gewesen als dieser eine Punkt. Das ist ein wenig bitter, aber trotzdem können wir mit dem Punkt zufrieden sein“, so Rückraumspieler Mathis Sutter.
SG2H: Nico Knauß, Jannis Brucker – Yannik Haas (6), Felix Jörg (5), Mathis Sutter (5), Dorian Trögele (3), Lukas Fürst (2), Marius Haas (2), Kevin Scheurmann (2), Achim Eiberger (1), Maximilian Funk (1), Yannik Seeh (1), Jonas Fürst, Theo Sauter