30.09.2023 | Spielbericht| F1 | Württembergliga | SG Hofen/Hüttlingen – TV Weilstetten | 22:21
Stefanie Vierkorn pariert vier Sekunden vor dem Ende einen Siebenmeter und sichert der SG Hofen/Hüttlingen in der Württembergliga den 22:21-Heimerfolg gegen den TV Weilstetten.
Auf dramatischer Art und Weise haben die Damen der SG2H in der Württembergliga den ersten Sieg der neuen Saison gefeiert. In der Wasseralfingen Talsporthalle setzte sich die Mannschaft von Trainer Stefan Linsenmaier und Marco Grupp mit 22:21 gegen den TV Weilstetten durch. Der Sieg wurde dabei erst nach Ablauf der 60 Spielminuten perfekt gemacht, da es nochmals einen Freiwurf gab. Dieser wurde aber leidenschaftlich geblockt – und danach kannte der Jubel keine Grenzen mehr.
Fast vier Minuten lang mussten die Fans der SG2H auf das erste Heimtor der neuen Saison warten. Simone Bieg brachte die Hausherrinnen per Siebenmeter mit 1:0 in Führung. In der Anfangsphase der Partie war es dann ein Duell zwischen Simone Bieg und Weilstettens Spielerin Vivian Schäfer. Beide trafen zweimal und so stand es nach acht Minuten 2:2. Die Partie wog weiter hin und her und nach elf Minuten lautete der Zwischenstand 4:4. Zwischen der zwölften und 17. Minute legte Hofen/Hüttlingen einen Drei-Tore-Lauf hin (zweimal Simone Bieg und einmal Clara Jörg) und ging mit 7:4 in Führung. Die Gäste aus Weilstetten zeigten sich davon aber unbeeindruckt und kamen knapp viereinhalb Minuten vor der Pause zum 8:8-Ausgleich. Carla Törner und Nina Funk erzielten die letzten beiden Tore für die SG-Damen vor dem Seitenwechsel. Sonja Maute konnte noch zum Halbzeitstand von 9:10 aus Sicht des TV Weilstetten verkürzen.
In der zweiten Halbzeit dauerte es nur 24 Sekunden, bis die SG Hofen/Hüttlingen das erste Tor erzielte. Nina Funk erhöhte auf 11:9. Doch das sollte der letzte Treffer für längere Zeit sein. Bei Weilstetten dagegen gelang zwischen der 33. und 38. Minute fast alles. Die Gäste erzielten sechs Tore in Folge und lagen 15:11 in Führung. Den Vier-Tore-Vorsprung konnte Weilstetten auch bis zur 46. Minute halten (19:15). Im Gegenzug konnte Nina Funk allerdings direkt auf 16:19 verkürzen. Siebeneinhalb Minuten vor dem Ende lag Weilstetten weiter mit drei Toren in Führung (20:17). Die Uhr tickte nun gegen die Gastgeberinnen. Doch die Moral und Einstellung der SG2H-Damen stimmte an diesem frühen Abend. Nina Funk und Carla Törner brachten die Spielgemeinschaft von der Ostalb auf 19:20 heran. Die Hoffnung auf Zählbares war da. Es waren noch knapp drei Minuten zu spielen, als Simone Bieg per Siebenmeter die Chance zum Ausgleich hatte. Sie verwandelte diesen sicher und die Talsporthalle tobte nun. Da Salome Hoffmann außerdem noch eine Zwei-Minuten-Strafe erhielt, spielte die SG nun in Überzahl. Etwas später gab es erneut eine Zwei-Minuten-Strafe für Weilstetten. Für knapp eine Minute hatte die SG2H nun sogar doppelte Überzahl. Den Platz wusste man zu nutzen und Simone Bieg war es schließlich, die zum 21:20 traf. Die Entscheidung war das aber noch lange nicht. In doppelter Unterzahl kam Weilstetten durch Lea Hermann zum 21:21-Ausgleich. Es herrschte nun knisternde Spannung. 55 Sekunden vor dem Ende markierte Simone Bieg ihren dritten Treffer in Serie – somit führten die Gastgeberinnen wieder. Die letzten Sekunden waren an Dramatik kaum zu überbieten. Nach der letzten Auszeit startete Weilstetten noch einen Angriff. Fünf Sekunden vor dem Ende foulte Lotte Böhm ihre Gegenspielerin Lea Hermann, Folge: Zwei-Minuten-Strafe und Siebenmeter.
Das Duell lautete nun: Vivian Schäfer gegen Stefanie Vierkorn. Die SG-Torhüterin parierte den Siebenmeter und krönte damit die überragende Leistung in der zweiten Hälfte. Mit ihren überragenden Paraden hielt sie ihre Mannschaft im Laufe der zweiten Halbzeit im Spiel. Die Partie war aber immer noch nicht zu Ende, da sich Grit Herre den Ball schnappte und gefoult wurde. Laut Anzeigentafel war die reguläre Spielzeit von 60 Minuten bereits abgelaufen und die SG2H-Damen feierten bereits den Sieg. Allerdings nur für wenige Sekunden. Es gab nämlich noch den einen letzten Freiwurf. Grit Herre nahm sich der Sache an, doch der Ball konnte geblockt werden und danach war Schluss. Hochdramatisch feierte die SG2H den ersten Saisonsieg.
Trainer Stefan Linsenmaier war nach Spielende entsprechend stolz auf seine Mannschaft: „In der Abwehr haben wir über 60 Minuten wirklich gut verteidigt. Sowohl in der 3-2-1-Anfangsformation haben wir gut funktioniert, als auch später dann im 6-0.“ Mit dem Angriff war er allerdings nicht zufreiden: „Wir haben keine Lösungen gefunden, wenn unsere Mittelspielerin manngedeckt wurde. Es kam ein richtiger Bruch ins Spiel. Wir sind schlecht in die zweite Hälfte gestartet. Es hat der Biss gefehlt und der letzte Wille das Tor machen zu wollen. Dementsprechend lagen wir dann mit vier Toren hinten. Gegen Ende haben wir dann das Herz in die Hand genommen und durch gute Aktionen sind die Emotionen aufgekommen. Dadurch ist der Glaube zurückgekommen, das spiel zu drehen“, freut sich Stefan Linsenmaier.
Am kommenden Samstag tritt die SG Hofen/Hüttlingen beim TSV Köngen an. Spielbeginn ist um 18:00 Uhr.
SG2H: Fürst, Vierkorn; L. Funk, Böhm, N. Funk (7), Jörg (2), Cardullo, Marre, Eiberger, Bieg (9), Törner (3), Kurz (1)