28.01.2024 | Spielbericht | F1 | Württembergliga | TV Weilstetten – SG Hofen/Hüttlingen | 22:24
Die Damen der SG Hofen/Hüttlingen gewinnen den Keller-Krimi in der Württembergliga mit 24:22 beim TV Weilstetten.
Die Balinger Längenfeldhalle war Schauplatz einer dramatischen und an Spannung nicht zu überbietenden Partie in der Handball-Württembergliga. Mittendrin waren dabei die Damen der SG Hofen/Hüttlingen. Bis zur 38. Minute sah es so aus, als ob sich die Niederlagenserie der SG2H-Damen fortsetzt. Doch eine Umstellung der Formation war schließlich der Schlüssel zur spektakulären Aufholjagd. 24:22 stand es am Ende gegen den TV Weilstetten. Durch den Erfolg sind die SG2H-Damen nun wieder voll im Rennen um den Klassenerhalt dabei, denn der Anschluss ans untere Mittelfeld ist gelungen.
Ohne das etatmäßige Trainergespann Stefan Linsenmaier und Marco Grupp, ging Hofen/Hüttlingen in die Partie. Alexander Jörg und Achim Eiberger, die die beiden vertraten, konnten sich nach gut einer Minute über die 1:0-Führung freuen. Simone Bieg war die Torschützin. Ein Doppelschlag von Lea Hermann und Tina Fuhrmann bescherte Weilstetten nach gut fünf Minuten die erste Führung im Spiel. Beiden Mannschaften war die Wichtigkeit dieser Partie anzumerken, entsprechend vorsichtig gingen beide in der Anfangsphase zu Werke. In der 13. Minute erspielte sich Hofen/Hüttlingen erstmals eine Zwei-Tore-Führung. Getroffen hatten Janina Algaba und Simone Bieg. Doch in den darauffolgenden Minuten kippte das Spiel zugunsten des TV Weilstetten. Zwischen der 14. und 27. Minute hatte das Schlusslicht einen 7:1-Lauf. Weilstetten führte nun mit 11:7. Die SG2H-Damen präsentierten sich in dieser Phase in der Offensive nicht abgezockt genug, sodass sich Torhüterin Yvonne Lederer einige Male glänzend auszeichnen konnte. Dennoch kehrte noch vor der Pause die Hoffnung auf Zählbares zurück. Carla Törner traf doppelt und verkürzte auf 9:11. Nele Bix sorgte schließlich für den 12:9-Halbzeitstand.
Die SG2H-Damen kamen schlecht aus der Pause und der Rückstand wuchs weiter an und nach 38 Minuten führte Weilstetten mit 16:10. Dann sollte es schließlich zur spielentscheidenden Auszeit kommen. „Alexander „Ali“ Jörg hat zu mir gesagt: Lass uns umstellen auf ein 3-2-1. Dadurch haben sich die Mädels brutal durch die Abwehr ins Spiel reingekämpft. Defensiv war das dann richtig gut“, freut sich Achim Eiberger. Nach der Auszeit drehte dann Carla Törner so richtig auf. Innerhalb von knapp drei Minuten erzielte sie drei Treffer und somit waren die SG2H-Damen wieder voll im Spiel drin. Auf der einen Seite herrschte nun Zuversicht, Optimismus und der Glaube das Spiel zu drehen und auf der anderen Seite spürte man förmlich die Nervosität, die Sechs-Tore-Führung aus den Händen zu geben.
Bei der SG Hofen/Hüttlingen lief es nun. Die Defensive war sehr stabil und vorne erzielte man Tor um Tor. Merisa Halilovic sorgte über den Flügel zunächst für den Ausgleich – und in der 49. Minute brachte Simone Bieg die Gäste erstmals seit der 19. Minute wieder in Führung (18:17). Carla Törner legte zweieinhalb Minuten später zum 19:17 nach. Zwischen der 39. und 52. Minute hatten die SG2H-Damen einen 9:1-Lauf. Dabei trat man geschlossen als Team auf. Alle sechs Feldspielerinnen, inklusive Torhüterin Barbara Fürst zeigten in dieser Phase eine überragende Leistung. Entschieden war die Partie allerdings noch lange nicht. In der Schlussphase pendelte der Vorsprung immer zwischen einem und zwei Toren. Vier Minuten waren nun noch zu spielen als Tanja Wagner auf 21:22 verkürzte. Etwa 30 Sekunden später gab es auf der Gegenseite einen Siebenmeter. Carla Törner hatte nun die große Möglichkeit, den Zwei-Tore-Abstand wiederherzustellen. Allerdings scheiterte sie an Torhüterin Yvonne Lederer. Da der Ball allerdings abprallte, landete dieser wieder bei Carla Törner. Nun traf sie zum 23:21. Die Uhr tickte nun gnadenlos gegen Weilstetten. 34 Sekunden waren noch zu spielen als Vivian Schäfer per Siebenmeter zum 22:23 traf. Alexander Jörg und Achim Eiberger nahmen daraufhin die letzte Auszeit. Hofen/Hüttlingen konnte den letzten Angriff des Spiels erfolgreich zu Ende spielen und Nina Funk setzte mit ihrem Treffer den Schlusspunkt unter einer packenden und hochspannenden Begegnung. Entsprechend groß war die Erleichterung und Freude als die Schlusssirene ertönte. Die Niederlagenserie hatte in Balingen ein Ende gefunden.
Gleich doppelten Grund zur Freude hatte Clara Jörg, die nach langer Verletzungspause ihr Comeback feiern konnte: „Ein Comeback ist immer etwas Besonderes, ich habe mich extrem darüber gefreut.“ Wie Achim Eiberger betonte, habe man sich in den ersten rund 35 Minuten sehr schwergetan. „Aber die letzten 20 Minuten waren auch defensiv sehr gut. Mit der Umstellung hatten wir Weilstetten das Leben richtig schwer gemacht. Offensiv und in der Chancenverwertung haben wir schon noch Luft nach oben, dennoch: Den wichtigen Sieg nimmt uns keiner und diesen dürfen wir auch genießen und feiern.“ Bereits am kommenden Samstag steht das nächste ganz wichtige Spiel an. In der heimischen Hüttlinger Limeshalle geht es gegen den Achten (8:18 Punkte) TSV Köngen. Beide Teams sind nur zwei Punkte voneinander entfernt. Clara Jörg ist nach dem Erfolg in Balingen sehr optimistisch: „Köngen liegt uns ganz gut. Das Hinspiel hatten wir gewonnen. Ein Heimspiel pusht uns immer noch ein wenig mehr, von daher hauen wir sie aus unserer Halle heraus.“
SG2H: Fürst – Törner (9), Halilovic (4), Bieg (4), Nina Funk (3), Lisa Funk (3), Algaba (1), Scheppach, Marre, Kurz, Jörg, Eiberger, Böhm, Bauer.